Dieter, Heidi, Stefan, Anke, Robbie, Brad und Angelina – Darsteller und Projektionsflächen des deutschen oder internationalen Boulevardfernsehens. Sie sind omnipräsent in Talkshows und lllustrierten, über sie wird gesprochen und sie werden bejubelt von ihren Fans. Als Stars erhalten sie ein übergroßes Maß der Aufmerksamkeit, die der Erzähler in Mandlers zweitem Roman schmerzlich vermisst.
Shooting Stars erzählt die Geschichte einer persönlichen Enttäuschung und Zurückweisung, auf die der Protagonist aggressiv und zerstörerisch antwortet. Wie sein Vorgänger in 23 Tage fühlt er sich von den überlebensgroßen Bildern der Medien bedrängt und verspottet. Sie hindern uns in seinen Augen daran, unsere eigenen Lebensentwürfe zu verwirklichen, indem sie ihren Schatten über den Rest der Gesellschaft werfen. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, beschließt er ein Exempel zu statuieren und plant einen blutigen Befreiungsschlag.
„Die Ziele haben gewöhnliche Namen aus der Boulevard-Presse, Heidi und Dieter sind besonders gewöhnlich und deshalb ideale Stars, auf die man schießen muss.“
(Helmuth Schönauer, Tiroler Gegenwartliteratur)
„Und hierin liegt unter anderem der Reiz an diesem Buch: Die Hauptfigur ist vielschichtig gestaltet und bietet dem Leser erschreckende Identifikationsmöglichkeiten, indem sie beschließt, das auszuführen, was jeder Mediennutzer angesichts von Trash-TV und Pop-Sternchen-Drama schon mal im Stillen gedacht hat.“ (Testmania)
„Shooting Stars erzählt, wie nur wenige deutsche Romane, vom Afghanistan-Krieg.“ (Jan Drees, 1LIVE)
„Shooting Stars ist der Blick eines Verzweifelten auf die Helden der Gegenwart. Dass Schießen heutzutage keine Bewunderung einbringt, will er schlichtweg nicht kapieren. Eine tragische Figur in postheroischen Zeiten.“ (Jan Drees, 1LIVE)
Martin Mandler ° Shooting Stars
Martin Mandler, geb. 1978 in Lienz/Tirol, arbeitet als Autor/Werbetexter in der Nähe von Koblenz.
Titel bei Luftschacht: Shooting Stars (Roman, 2013), 23 Tage (Roman, 2011)