Sie kommen aus dem Beinahe-Nichts, einem mythischen Ort, wo es beinahe nichts gibt, sind schon etwas zerzauste, silbergraue Wölfe, violett glänzende, kleine Frösche, die reich verzierte Bischofsmützen tragen und auf dem Fensterbrett sitzend aufdringlich von so etwas wie Moral krächzen, schäbig gewordene, senfgelbe Löwen mit blauer Zunge, die mit piepsender Kinderstimme ausgestattet und an Inkontinenz leidend auf Perserteppichen nasse Pfützen hinterlassen, die nach Vanille duften, Riesenheuschrecken, deren Körper wie Papier rascheln und die in einem Geschäft, wo es alles gibt, eine einzige Pappschachtel zum Verkauf anbieten, Stewardessen mit Löchern in den Händen oder Mädchen mit Zehenringen und blauer Haut, denen bleistiftlange Eiszapfen aus den Nasenlöchern hängen – sie alle bevölkern das Leben des Helden, eines werdenden Vaters, der mittwochs seinen Handschellentag begeht und den sie immer tiefer in philosophische Gespräche verwickeln, sie geben ihm verrückte Rätsel auf und postulieren in ihren Äußerungen unterschiedlichste ethisch-moralische Lehren und Verhaltensregeln.
Stilistisch in der Form eines Kinderbuches mit jeweils einzeln freistehenden Sätzen und mit viel Humor und Lust an absurder und surrealer Überzeichnung hat Johannes Weinberger die Tradition von Alice im Wunderland weiterführend ein postmodernes Märchen für Erwachsene geschrieben, eine höchst vergnügliche lyrisch-ontologische Rätselgeschichte, die zwar ihren ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt, in deren Zauber- und Märchenwelt sich in wortwörtlich fabelhafter Weise aber aktuelle Probleme und Phänomene unserer heutigen Welt eingewoben finden lassen.