Mo ist ein kleiner Wal, der eigentlich Moby Dick hätte heißen sollen, Flii ein kleiner Wicht, den Frida auf der Straße gefunden hat. Unheimlich sieht er aus, aber in Wirklichkeit ist er einfach nur schlau. Und Frida? Frida ist einfach Frida. Die Stadt, in der die drei Freunde leben, ist manchmal ganz schön eng, denn da gibt es diese Mauer. Wie das früher war, das weiß niemand mehr so genau, die Mauer gibt es schon, so lang man denken kann.
Heller, weiter, bunter …
So richtig wohl fühlt sich keiner mit der Mauer. Weder spricht man von ihr, noch sieht man sie an. Nur die drei Freunde haben sich mit der Mauer arrangiert, nirgends sonst lässt es sich so ungeniert spielen. Dass die Mauer, die doch so fest in den Köpfen der Bewohner steckt, plötzlich durch das Ballspiel der Freunde zu bröckeln beginnt, das ist mehr als nur aufregend. Und mit einem Mal können sie die bunte Welt erkennen, die nur einen Steinsprung von der eigenen Haustür entfernt liegt.
So wie bei uns, nur eben anders
Andreas Thaler gelingt es, sowohl die steife, verkorkste Gedankenwelt der erwachsenen Bewohner in glaubwürdiger Sprache zu formen, als auch die kindliche Welt, die keine Schranken zu kennen scheint, locker darüberzustreuen. Lisa Maria Wagner verbindet die graue, kerkerhafte Welt Stück für Stück mit dem endlosen, bunten Horizont. Mal sind ihre Zeichnungen liebevoll-kindlich, dann wieder kunstvoll-abstrakt, immer aber mit Liebe zum Detail und zur Geschichte. So verbindet sich also das Beste aus allen Welten – das Ergebnis: eine poetische, bunte Fabel über die Mauern in unseren Köpfen und wie man sie einreißen kann.