Wenn ich blinzle wird es besser – Formen von Sprachlosigkeit
Sisyphos heißt die Geschichte über einen namenlosen Fotografen, der sich in endlosen Hautporen und Pixeln verliert und aus der auch jener Satz stammt, der dem gesamten Ge-schichtenband den Titel gegeben hat: Wenn ich blinzle wird es besser. 2014 hat Christoph Strolz mit seinem Text Meine Schwester den FM4 Wortlaut gewonnen, jetzt legt er – der Textgattung treu geblieben – sieben Stories nach.
Man empfand es zusehends als Zumutung, überhaupt
sprechen zu müssen.
Zuerst wurde viel geredet, aber plötzlich antwortet niemand mehr gerne auf Fragen. Ein Fotograf schlägt mit einer kleinen Edelstahlpfanne Stahlnägel in die Wand, während andernorts eine Putzfrau beschließt, das Quietschen ihres Putz-Wägelchens zu mögen. Draußen schneit es ohne Ende. Um seinen Standpunkt zu unterstreichen, beißt ein Warboy einem andern ins Gesicht. Für manch eine ist nett das Gegenteil von sympathisch, ein anderer fragt sich wiederum, wieso er Schimmel neuerdings persönlich nimmt. Vielleicht ist es doch eine Überlegung wert, den Gebrauch wahrer Sätze zu rationieren? …
Zum Buch: Wenn ich blinzle wird es besser
Autorenfoto: Katharina Bernhard
Alle Buchfotos: Andreas Scheriau