Austreibungen – Genüsse der Getriebenen
Prägnant greifen Inhalt und Sprache ineinander, während sich die Brüder Paul und Thomas Nebig entfremden. Der Museumsaufseher Andreas Geierhos und Thomas wiederum finden zueinander. Gemeinsam kreieren sie sich einen Raum zum Ausleben ihrer Neigungen und Ekstasen. Genuss und Erregung keimen bei Thomas auf, wenn seine Gliedmaßen sich in der Geborgenheit eines Gipsverbandes befinden. Niemand kommt dadurch zu Schaden, nicht wahr? Ein erschütternder Zwischenfall im Kino setzt indes Pauls Arbeit an einem Artikel ein Ende. Für seinen nächsten Auftrag reisen der Journalist und seine Frau nach Italien. Besessenheit, Eigenarten und Unrast vereinen die Protagonist*innen, bis die Obsession überhandnimmt, Misstrauen aufflackert und sie spaltet.
Am besten und am wahrhaftigsten genießt man doch immer auf Kosten eines anderen. Oder? Man braucht sich das nur mal zu erlauben.
Mit großer Fabulier- und Sprachlust hat Markus Mittmansgruber mit seinem zweiten Roman Austreibungen eine beeindruckende Erzählung über die boshaften Grauzonen des Lebens, über fixe Ideen, Irritationen und Triebe erschaffen. Und über die Menschen, die diese sehnsüchtig und bis zum bitteren Ende aneinander austragen.
Zum Buch: Austreibungen
Autorenfoto: Andreas Scheriau
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