Sich Vollbäder beim Besichtigen fremder Wohnungen gönnen, macht man nicht. Rilke-Gedichte zu memorieren ist wenig hilfreich, um unangebrachte Achtelerektionen beim Urologen wegzukriegen. Wussten Sie, dass es morgens leichter aus den Federn geht, wenn der Wecker 9 Uhr 11, Nine/Eleven anzeigt? Und was japanische Touristengruppen mit Bukkake zu schaffen haben?
Es ist eine merkwürdige Welt, in die der Alltags-Nerd Illbilly The K.I.T.T. seit über sieben Jahren die Leser seiner Kolumnen in die „Know Nothing Gesellschaft“ entführt. Verschroben, ohne Angst vorm schiefen Bild und aufgeladen mit sexuellen Energien werden hier scheinbar große Macho-Gesten abgefeiert. Mit derbem Charme und schmutziger Fantasie erhöht sich hier eine Kunstfigur zu einem sexuellen Überwesen und demontiert sich im gleichen Moment wieder.
Die Kolumnen von Illbilly The K.I.T.T haben Pfeffer und Wörter, die man so kaum wo gedruckt sieht. Und nicht selten verspüren sensible Gemüter bei der Lektüre das dringende Bedürfnis, sich die Augen mit Seife zu waschen. Aber Härte und sprachliche Deutlichkeit dienen niemals der billigen Provokation eines leidenschaftlichen Erotomanen. Zu ausgefeilt greifen die Metaebenen ineinander. Zu offensichtlich sind die Angriffe auf die offenen Flanken der Lifestyle-Welt, zu gewitzt ist der Dampf, den der Kolumnist macht.