Die Welt, wie wir sie kennen, ist zusammengebrochen. Die Idee der Gleichheit wurde zugunsten einer brutalen Hierarchie aufgegeben und die Menschen in Quads und Pats unterteilt. Quads, das sind die Nachkommen der Flüchtlinge des letzten großen Krieges. Sie leben außerhalb der Städte in streng überwachten Quadranten, werden mit Brandzeichen markiert und sind außerhalb dieser Gebiete völlig rechtlos. Weil man ihnen einen Daumen abgetrennt hat, werden sie auch als „Neuner“ verspottet. Die Pats, vollwertige Bürger*innen dieser namenlosen Nation, sind dagegen mit tödlichem Gas bewaffnet und können die Quads damit jederzeit ungestraft töten, wenn sie sich bedroht fühlen.
Jesse Ball spürt in Das Spiel des Tauchers auf unnachahmliche Weisen den Spuren der seelischen Verwüstung nach, die diese Herrschaft in den Beteiligten anrichtet. Die unterschiedlichen Perspektiven, die er dabei einnimmt und die in starken Bildern einen Eindruck dieser Welt entstehen lassen, sind stets von großer Zärtlichkeit für die Nöte seiner Figuren erfüllt. Es ist eine unbarmherzige Gesellschaft, der jede Empathie abhandengekommen ist, die aber dennoch von ihrer eigenen Tugend überzeugt zu sein scheint – bis selbst bei den Unterdrückern die Fassade bröckelt. Eine eindringliche Parabel über Moral, Gesetz, Macht und Gewalt, die auch hart mit unserer eigenen Welt ins Gericht geht und sich trotzdem eindeutigen moralischen Urteilen entzieht.
JESSE BALL wurde in New York geboren. Er ist Autor von sechzehn Büchern und seine Werke wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Er ist Mitglied des Lehrkörpers der School of the Art Institute of Chicago, hat den Plimpton Prize for Fiction der Paris Review gewonnen und stand auf der Longlist für den National Book Award. Er wurde von Granta als einer der besten jungen Romanautoren ausgezeichnet und war Stipendiat der NEA, Creative Capital und der Guggenheim Foundation.
ALEXANDER LIPPMANN, wurde in St. Pölten geboren. Lebt und arbeitet als Autor, Musiker und Übersetzer aus dem Englischen in Wien.
Es ist nicht leicht, ein Buch wie Das Spiel des Tauchers zu lesen (…) und nicht sofort an die Gegenwart zu denken, mit ihren ständigen Nachrichten über Gräueltaten an den Grenzen (…) [ein] ineinandergreifendes Puzzlespiel eines Romans, kunstvoll und oft undurchschaubar.
– THE NEW YORK TIMES –
Ein Buch, das mit dem Ernst und der Anmut, die es braucht, über eine Welt jenseits des Point of no Return nachdenkt (…) Umwerfend!
– THE PARIS REVIEW –
Jesse Ball wirft einen stählernen Blick auf das Konzept der Menschlichkeit (…)
– THE WASHINGTON POST –
Ball stellt sich eine Gesellschaft vor, in der die Empathie auf allen Ebenen ausgehöhlt wird (…) Erschreckend!
– OBSERVER –
Faszinierend … unheimlich und voller symbolischer Bedeutung.
– PUBLISHERS WEEKLY –
Durch den episodenhaften Charakter des Romans (…) schockiert diese zupackende literarische Schilderung brachialen Wahnsinns nicht weniger; dieser ist eingebettet in eine Gesellschaft, die von sich behauptet, „trotzdem haben wir ein Herz, wir sind eine gute und gerechte Gesellschaft“.
– Evelyn Bubich, Die Presse –