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    Johannes Weinberger ° Das kleine Tao der Tiere

     17,00

    Wenn Ehefrauen zu Haarbüscheln werden, Geräusche verschwinden und Großmütter ihren Enkeln die Augen zusammennähen, wird ohne Atempause vom alltäglichen Leben erzählt. Voll von grellen Farben und grotesk anmutenden Gestalten ist Weinbergers Geschichtensammlung Das kleine Tao der Tiere schonungslose Prosa bis zum letzten Kapitel.

    Erzählungen, 144 Seiten

    Hardcover
    ISBN (Print) 978-3-902373-45-8
    € 16,50 (D), € 17,00 (A), 30,70 CHF
    Erscheinungstermin: 2009-08

    Kategorie: Stichwort:

    Liebe, Freiheit und Tod. Gier, Erschöpfung, Vergeblichkeit. In über 50 Geschichten kreist Johannes Weinberger thematisch um all jene Dinge, arbeitet sich an all den ewig gültigen Begrifflichkeiten ab, die so ein kleines menschliches Dasein angeblich ausmachen. Gelingt es einem anfangs noch, sich schmunzelnd an der scheinbaren Absurdität der dargebotenen Texte, an deren spielerisch überbordenden Sprache zu erfreuen, so wird man zunehmend gefangen, verstrickt in diesen fremdartigen Kulissen und Weltenschöpfungen. Eine völlig neue Sicht der Dinge stellt sich ein, und irgendwann ist man gar nicht mehr sonderlich verwundert, wenn gelbe Luftballons aus Stichwunden bluten.

    Weinberger schafft im Wechselspiel zwischen Poesie und Groteske, begleitet von kellnernden Fröschen, verbrauchten Geräuschen und zerplatzenden Rehen, eine beunruhigende Vorstellung einer Welt, die am Ende keine geringere als die unsere ist. Unaussprechliches wird fassbar gemacht, bevor es einem wieder brutal aus der Hand geschlagen wird und man zurückbleibt mit dem wärmenden Vertrauen darauf, dass es kein Entkommen gibt: Der Schrecken der Träume besteht aus ihrer Wirklichkeit.

    “In Johannes Weinbergers Prosa kellnern Frösche und Großkatzen trauern. Sein Buch Das kleine Tao der Tiere ist grotesk und hoch amüsant. (…) Weinberger spielt mit den Vorstellungen, die Worte in uns hineinstempeln. Hat man sich erst auf seine Welt eingelassen, wird man mit einem Gefühl belohnt, das einen nicken lässt: stumme Jubelschreie der Erkenntnis.” (Die ZEIT online)

    “Weinberger steht mit seiner Literatur zwischen dem wieder sehr beliebt gewordenen chronologisch erzählendem, in sich kohärenten Roman und dem rein selbstbezüglichem Sprachspieltext.” (Der Tritonus)

    “Denn Johannes Weinberger ist kein plumper Autor, sondern ein psychoanalytischer. Bei ihm fließen Traum und Trauma ineinander, lassen sich kaum unterscheiden und schon gar nicht trennen […] Weinberger arbeitet etwa so wie die Maler des „fantastischen Realismus“. Es sind alles erkennbare Dinge und Personen, die er beschreibt, doch sie sind fantastisch angeordnet.” (Die Presse)

    Johannes Weinberger, 1975 – 2022, lebte als Autor und Musiker in Wien.
    Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

    Titel bei Luftschacht: Schwarz und voller Vögel (Roman, 2011), Das kleine Tao der Tiere (Prosa, 2009), Aus dem Beinahe-Nichts (Märchen, 2007), Hinter dem Sichtbaren / Der Sturz (Prosadichtungen, 2005), Mara/ Mara (Roman, 2004), Ich zähle zornig meine Schritte (Roman, 2003), Schatzjagd (Roman, 2003), autorenmorgen 01 (Anthologiebeiträge, 2003)