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    Jonas-Philipp Dallmann ° Notschek

     22,00

    „Ich fessle dich. Gefesselt bist du frei.“ – Bedingungen von Selbstbestimmung und persönlicher Identität sind ein zentrales Thema in Jonas-Philipp Dallmanns spannendem Debütroman.

    Roman, 295 Seiten

    Hardcover; Ebook (Epub)
    ISBN (Print) 978-3-902373-92-2
    € 21,40 (D), € 22,00 (A), 32,50 CHF
    ISBN (Ebook) 978-3-902844-01-9
    € 9,99 (Ebook)
    Erscheinungstermin: 2011-08

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    Kategorie: Stichwort:

    Als Notschek in die Mansarde zieht, kommt Unruhe in das abgelegene Vorstadthaus, in dem der Ich-Erzähler mit seiner Frau Maria lebt. Eigentlich soll Notschek nur vorübergehend Unterschlupf finden, aber sein Aufenthalt zieht sich in die Länge. Der nervöse Bohemien spielt sich als Rechthaber auf, er politisiert, verschlingt Zeitungen und sitzt in Wirtshäusern herum. Er scheint jedoch als Einziger eine beunruhigende Entwicklung zu verstehen: Kontingentierung lässt die Lebensmittel knapp werden, die Zeitungen werden verboten und eine Ausgangssperre wird verhängt.

    Das Leben verengt sich auf das Vorstadthaus und die Dreiecksbeziehung der Bewohner, die sich zunehmend mit sinnlosen Verrichtungen beschäftigen: Notschek ordnet einen Nachlass, Maria zeichnet Wäsche und der Ich-Erzähler patrouilliert durch Haus und Garten. Von einem Nachbarn erhält er eine Warnung – kurz darauf ist dieser verschwunden.

    Jonas-Philipp Dallmann spannt den Leser gekonnt auf die Folter. Seine Sprache und der unerwartete Handlungsverlauf entfachen einen geradezu klaustrophobischen Sog. Das scheinbar harmlose Kammerspiel um einen schrulligen Wichtigtuer und dessen grüblerischen Beobachter entpuppt sich als kafkaesk-orwellsche Gesellschaftsvision, in der die politischen Utopien und Wahnideen des 20. Jahrhunderts bruchstückhaft aufscheinen.

    “Die Lethargie des Erzählers, seine Art, penibel zu beobachten, dann aber exakt an den relevanten Fragen vorbeizudenken, ist ansteckend – die Lektüre wird zur Übung in angewandter Gleichschaltung. (…) Notschek wirkt seltsam aus der Zeit gefallen. In seinem Durchexerzieren autoritärer Denkmuster ist der Roman jedoch äußerst aktuell.” (Cornelia Fiedler, Süddeutsche Zeitung)

    “Eine verstörende Big-Brother-Odyssee im Stil von George Orwell (1984) und Franz Kafka. (…) Intelligent, unheimlich, grandios.” (WDR-1Live)

    “Großartig liest sich seine Genese von Schreibtischtätertum, und obgleich Gedankengebäude und Konstrukt von Notschek Jonas-Philipp Dallmann erstaunliche Mühen gekostet haben müssen, ist alles in schwebender Leichtigkeit zu Papier gebracht.” (sf-magazin)

    Jonas-Philipp Dallmann, geb. 1969, studierte Architektur an der Berliner Hochschule der Künste und war freier Mitarbeiter von Architektur- und Ingenieurbüros. 2001 begann er mit der Veröffentlichung von Erzählungen und Kurzprosa in Literaturzeitschriften und Anthologien. 2004 erhielt er den MDR-Literaturpreis und nahm am 8. Klagenfurter Literaturkurs teil. 2005 wurde ihm das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste zugesprochen. Jonas-Philipp Dallmann arbeitet als freier Lektor, Autor und Übersetzer in Bad Salzdetfurth bei Hildesheim. Neben seinen literarischen Arbeiten veröffentlicht er satirische Ratgeber und Lebenshilfebücher in den Bereichen Coaching und Business. Als bildender Künstler pflegt er außerdem das unterschätzte Genre der Collage und der freien Architekturzeichnung.

    Titel bei Luftschacht: Notschek (Roman, 2011)

    When Notschek moves into the attic, a feeling of unrest falls over the remote suburban house where the narrator lives with his wife Maria. It had actually been intended that Notschek not remain for long but his stay begins to drag on. The nervous Bohemian presents himself as a know-it-all; he politicises, devours newspapers and hangs around in taverns. He seems, however, to be the only one to recognize an unsettling development: rationing is causing food to become scarce, newspapers are banned and a curfew is imposed.

    Life becomes restricted to the house in the suburbs and the three-way relationship between its residents: Notschek organises his estate, Maria marks the laundry and the narrator patrols the house and garden. He receives a warning from a neighbour – a little while later the neighbour has vanished.

    Jonas-Philipp Dallmann skillfully holds the reader in suspense. His language and the unexpected turn of events provoke an almost claustrophobic undercurrent. The seemingly harmless chamber play about a cranky busybody and his brooding observers turns out to be a Kafkaesque Orwellian vision of society in which fragments of the political utopias and delusional ideas of the 20th century surface.