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    Lukas Meschik ° Jetzt die Sirenen

     17,00

    Was wiegt der Verlust, wie beziffert man ihn, den einzelnen wie den absoluten? Was bleibt, wenn erst der Mensch, dann Wasser und Wüste die Erde entvölkern? Wer übernimmt die Dokumentation des Untergangs, wer erfindet eine dafür adäquate Sprache und wer schaltet am Ende den Fernseher ab?

    Roman, 152 Seiten

    Hardcover
    ISBN (Print) 978-3-902373-39-7
    € 16,50 (D), € 17,00 (A), 30,70 CHF
    Erscheinungstermin: 2009-03

    Kategorie: Stichwort:

    Ein nicht näher definierter Konflikt, der mit anonymer Waffengewalt und in Form permanenter Nachrichtensendungen über den Rand der Siedlung schwappt, lässt in seinen Auswirkungen die Welt in ihrer angenommenen Konsistenz brüchig werden. Wenn man selbst nur noch das ist, was man nicht ist, es keine zweite Chance mehr gibt, werden ein Freund, eine Geliebte und die Arbeit im Archiv zu Überlebensinstrumenten: Unabwendbares lässt man geschehen, man wendet sich den eigenen Notwendigkeiten zu, spielt Karten, sieht sich Filme an, konzeptioniert mögliche neue und kümmert sich um verfügbare Nahrung, bis irgendwann ein Gewehr umfällt, das aufzuheben sich nicht mehr lohnt.

    Wie eine Spinne in ihrem Netz sitzt der Archivar in seiner Siedlung, wie verirrte Fliegen wickelt er die pausenlos einströmenden Bilder um sich zu einem letzten Ganzen, erstellt merkwürdig kategorielose Ordnungen von diesem großartigen Fest der Auslöschung.

    Lukas Meschik betreibt in Jetzt die Sirenen die radikale Aufhebung sämtlicher Wertigkeiten: wo nichts mehr seine spezielle Bedeutung hat, hat alles mit allem zu tun, wo sich die bekannten Zusammenhänge auflösen, stellt man einfach neue her. Von 7.000.000.000 auf 0 gezählt – vom Verschwinden und dem Versuch, doch etwas Bleibendes zu hinterlassen erzählt Meschik in einer assoziativ ins wahnhaft-absurde übersteigerten, wild einherflimmernden Sprach- und Bilderflut.

    “Der 21-jährige Wiener trägt sich mit Jetzt die Sirenen neben Clemens Setz (Die Frequenzen) in die Liste der frühreifen Wunderkinder ein.” (Falter)

    Jetzt die Sirenen ist ein ungewöhnliches, ein sperriges Buch, das nur vergisst, wer nicht mehr am Leben ist.” (Kulturbeutel)

    “Fazit: eine wunderschöne Untergangssymphonie, die letztlich – und das ist kein Widerspruch – Lust auf eine gute Zukunft erweckt.” (Buchkultur)

    “Es knallt, es dröhnt, es rockt. In seinem Romandebüt zelebriert Lukas Meschik einen kleinen, atemlosen Weltuntergang […] Jetzt die Sirenen ist ein dunkles, flottes Buch über Auswege aus dem Provinzialismus, über Aufhören, Loslassen und Weggehen. Der Debütant Lukas Meschik erzählt dasselbe, was erste Bücher oft erzählen. Aber entkrampfter, bunter. Und da brennen die Kulissen, sprühen Funken, fallen um.” (ZEIT ONLINE)

    Lukas Meschik, geb. am 26. Oktober 1988 in Wien, wo er auch lebt. Die Website seiner Band Filou: www.filoumusik.com

    Titel bei Luftschacht: Anleitung zum Fest (Erzählungen, 2010), Jetzt die Sirenen (Roman, 2009), Beitrag in: Wortlaut 06. Lichter (Anthologie, 2006)

    The effects of an unspecified conflict, which is washing over the outskirts of the estate with anonymous force of arms and and takes the form of ongoing newscasts, cause the world as it is known to crumble. When there are no more second chances, a friend, a lover and work in an archive become instruments of survival: the inevitable is not avoided, cards are played, films are watched until at some point a weapon falls which is no longer worth picking up.
    Like a spider in its web, the archivist sits in his estate and wraps the constant influx of pictures around himself, creating strange uncategorised arrangements of this magnificent festival of obliteration.

    In Now the Sirens, Lukas Meschik radically reverses all valences; in an wildly glimmering flood of words and images, ranging from associative to insanely absurd exaggerations, he tells of disappearance and the attempt to still leave something lasting behind.