Ein Weißer reist zum ersten Mal in den Senegal, ein Land, von dem er fast nichts weiß. Seine inneren Bilder und diffusen Ängste, die von einem generalisierten Afrika geprägt sind, reisen mit. In Westafrika nennt man solche wie ihn „Toubab“, Weißbrot. Der junge Mann ist Comic-Zeichner und eigentlich ist er zum Arbeiten hier. Beschäftigt ist er aber damit, sich mit unbekannten Regeln und Codes auseinanderzusetzen. Ständig schwitzend wird er anfangs von aufdringlichen Taxifahrern und Verkäufern bedrängt und erst als er die touristischen Erlebniswelten verlässt und Zugang zum alltäglichen Leben der Menschen erfährt, lernt er, etwas von der gewohnten Kontrolle und der eurozentristischen Überheblichkeit aufzugeben und sich vom senegalesischen „Lebensfluss“ treiben zu lassen.
Drei Monate war Patrick Bonato als Artist in Residence im Senegal. In seinem autofiktionalen Comic Toubab im Senegal gibt er Einblick, welche Anstrengungen im Aufeinanderprallen zweier Lebenswelten entstehen, aber auch, welche Möglichkeiten und wie viel Komik in solchen Begegnungen liegen. Seine sehr persönlichen Schilderungen und Erfahrungen sind bunt, laut, manchmal fremd, oft komisch, immer schön.
Patrick Bonato, geb. 1983 in Rum in Tirol, zeichnend aufgewachsen in Innsbruck, dann zum Grafik-Design-Studium an die Angewandte nach Wien. Neben zahlreichen Reisen Auslandsaufenthalt in Luzern (Studium der Illustration), wo er seit dem Abschluss lebt und als Grafiker und Illustrator arbeitet. www.patrickbonato.com
Titel bei Luftschacht: Das bunte Buch verhaltensgestörter Tiere (Comic, 2012)
(…) so knallbunt, vergnüglich und voller Ironie war Kulturschock noch nie.
– Wolfgang Freitag, Die Presse –
Und die (Komik) braucht es, um mit wechselseitigen kulturellen Missverständnissen so umzugehen, dass weder Beifall von der falschen Seite droht noch Verdammung durch diejenige, die sich für die richtige hält. Luftschacht ist mit seinem kleinen, aber feinen Comic-Programmsegment der geeignete Ort für eine solche Geschichte.
– Andreas Platthaus, F.A.Z. Blog –
Bonato erzählt die Geschichte eines Toubab, der im Senegal viel entdeckt und wenig versteht. Ein höchst erfreuliches Buch, nicht zuletzt in dieser an Reisen und Entdeckungen so entsetzlich armen Zeit.
– Anna Katharina Laggner, FM4 –
Patrick Bonato gelingt es (…) mit vordergründig einfachen Zeichnungen im Comic-Strip-Stil und einer “afrikanischen” Farbpalette mit viel gelb, rot und grün die Fremdheitsgefühle des europäitschen Expats und deren Überwindung humorig, selbstironisch und erkenntnisfördernd zu dokumentieren.”
– Thomas Greven, tagesspiegel –
Episode für Episode tastet sich Bonato an seine Geschichte heran, um dann – in erklärenden Exkursen – auch von außen auf das Buch zu blicken.
– Tiroler Tageszeitung –
Mit seiner selbstironischen Darstellung des Europäers in Afrika ist Bonato ein Glanzstück gelungen.
– Rebecca Sandbichler, 20er –
Ein Album mit hohem Schmunzelfaktor, das für alle, die ähnliche Erfahrungen haben, jede Menge Déjà-vu-Erlebnisse parat hält.
– Comickunst –
Pointiert, durchsetzt von Situationskomik, aber dennoch im ruhigen Erzählton, schlittert der Protagonist zur Freude der Leser*innen von Malheur zu Malheur. – Die gelungenen Zeichnungen des Cartoonisten Bonato (*1983) lassen auch die Betrachter*innen förmlich mitschwitzen.
– Carl Münzel, ekz.bibliotheksservice –
(…) dieser ständig schwitzende Toubab ist für die Senegalesen eine nie versiegende Quelle des Amüsements. Und für den Leser auch.
– Peter Hetzler, VRM Tageszeitungen –