Alles, was Peter von seinem Vater Rudy weiß, passt in einen kleinen Schuhkarton. Rudy hatte seine langen Haare, eine Katze, die er Bobby Brown nannte, und eine Vorliebe für Pflanzen und Zigaretten. Richtig frei fühlte er sich nur in den Momenten, in denen er all das vereinen konnte. Damals hörte man seine Mixtapes noch nicht aus Nostalgie und der Traum von Kalifornien war immer präsent. Mehr ist da nicht und doch reicht es aus, um diese Leerstelle in Peters Leben zu rekonstruieren. Zumindest bis hin zu jenem regnerischen Freitagabend im April 1991, mit dem sich alles veränderte.
Mit sechsundzwanzig blickt der bildende Künstler Peter Phobia auf das Leben des Vaters zurück, der im gleichen Alter durch einen Unfall sein Kurzzeitgedächtnis verlor. My Father Never Cut His Hair verwebt Popkultur mit Biographie und ist Vergangenheitsbewältigung und Spurensuche zugleich, die in eindrücklichen Bildern immer wieder zurück an jenen einen Punkt führen – der Frage nach der eigenen Identität.
Peter Phobias »My Father Never Cut His Hair« ist ein Buch über Freiheit und Sehnsucht, das dabei nicht größer ist als eine Schuhschachtel. Die fast rhythmische Abwechslung zwischen freigestellten Objekten, seitenfüllenden Fotos und plakativen Schriftzügen erinnern in ihrer melancholischen Gelassenheit und Unausweichlichkeit an die Ästhetik Wim Wenders.
– Aus der Jurybegründung Schönste Bücher Österreichs 2018 –
Peter Phobia gelingt eine einfühlsame Biographie in stimmungsvollen Bildern und in einer klaren und gleichzeitig fesselnden Sprache, in der er sich selbst zu spiegeln scheint. Eine Biographie über seinen Vater, die jedoch auch viele Fragen offenlässt und an deren Ende sogar nur noch eine Gewissheit bleibt: My Father never cut his hair.
– Peter Rinnerthaler, Laudatio zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2019 –
Doch besonders wird My Father never cut his hair durch die Liebe fürs illustratorische Detail, die Peter Phobia seiner sehr persönlichen Graphic Novel angedeihen lässt (…) All das mag an mancher Stelle kitschig wirken, aber insgesamt gelingt Phobia hier ein wunderschönder Slice of Life – ein biografischer Kurzfilm zwischen zwei Buchdeckeln.
– Frank Kaltofen, Multimania –