Peter blickt aus seiner Wohnung auf die Stadt. Geht in ihr, nähert sich ihr an, zieht sich zurück. Er versteht sich nicht gut aufs Erinnern und die Zukunft hat für ihn wenig Evidenz:
Sein Enthaltensein in der Gegenwart ist absolut, nahtlos verbunden mit dem Kontinuum aller Dinge. Dieses stille, ganz der Gegenwart geöffnete Wahrnehmen steht jedoch in einem Spannungsverhältnis zur Person, die sich als Akteur begreift, die handelt und Geschichten über ihre Gewinne und Verluste erzählt.
Carsten Zimmermanns Großstadtroman setzt sich kaleidoskopartig aus Mini-Beobachtungen und Mini-Erkenntnissen zusammen; es sind poetische Meditationen über Bewegung, Ruhe, Zeit und Existenz. Das Erzählen, ein imaginärer Akt vor dem namenlosen Hintergrund der Gegenwart – bis alles endet, wo alles endet: hier.
“Es ist eine Menge Zeitgeistkritik in diesem schmalen, lesenswerten Bändchen um eine Befremdeten, der dem Kollektiv kritisch gegenübersteht und dem das ‘Programm des sich angestrengten Müssens um eines Zieles willen’ tragisch unglücklich vorkommt. Ein leises Buch, das nachhallt.” (Der Standard)
“An der Grenze zwischen Aphorismus und lyrischer Prosa: Von hier nach hier ist ein komplexes Muster aus Wahrnehmungen und Gedankentätigkeit, geschliffene Steinchen in einem Kaleidoskop.” (titel Magazin)
Carsten Zimmermann, geb. 1968 in Bonn. Er studierte Philosophie in Bonn und lebt seit 1992 in Berlin, begann mit Nietzsche und schloß mit einer Arbeit über das Ich bei Meister Eckhart ab. Er verbrachte Studienjahre in Bamberg und Rom. Neben erzählender Prosa schreibt er Gedichte, Essays und Aphorismen und versucht in allen diesen Genres, dem Verhältnis von Sprache und Existenz auf den Grund zu gehen. Er lebt als freier Autor in Berlin. Im Herbst 2006 erschien sein Essayband Das ungegenständliche Leben im Passagen Verlag Wien. 2010 erhielt er im Rahmen des Lyrikpreises Meran den Medienpreis des RAI-Senders Bozen, 2011 wurde ihm das Alfred-Döblin-Stipendium zugesprochen.
Titel bei Luftschacht: Von hier nach hier (Roman, 2007)